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IBK-Kompendium

Kompendium-2012-2-Korr 17.02.2012 9:11 Uhr Seite 7 Probedruck C M Y CM MY CY CMY K Dr. Roland Diehl 1. Vorsitzender MUT e. V. und Sprecher IG Bohr Frank Gross Sprecher und 1. Vorsitzender Pro Rheintal e. V. Der Kampf gegen Lärm ist ein Kampf zum Vorteil aller Beteiligten – vom Staat, über die Bahn, die Bahnunternehmen und deren Kunden, bis hin zu den Menschen in unserem Land. Die Ruhe, insbe- sondere nachts, ist wie die Luft zum Atmen eine Grundvoraussetzung des Lebens, ohne die unsere Gesellschaft die heutigen hohen Anforderungen nicht mehr erfüllen kann. Wir sollten erkennen, dass uns diese Ruhe abhanden gekommen ist, und wir müssen begreifen, dass es wesentlich günstiger und billiger ist, Lärm zu verhindern und zu beschrän- ken, als die aus dem Lärm resultierenden Nachteile zu tragen. Lärm kostet den Staat Wachstum und Wohlstand, er kostet die Bahn ihr ökologisches Image und ihre Zuverlässigkeit und er kostet die Bürger Leib und Leben, Haus und Hof. Lärm zu verhindern oder – wo unvermeidbar – zu begrenzen, bringt hingegen allen Gewinn, reduziert Kosten und verhindert durch Umlage auf die Verursacher, dass unnötig weiter Lärm produziert wird. Deshalb wollen wir mit diesem Kompendium Wissenschaftlern, Politikern und Medienvertretern Mut machen, die Situation zu prüfen und zu bewerten, um die Gesetz- gebung so anzupassen, dass Lärm möglichst schon in der Entstehung verhindert wird. Gegen den Bahnlärm wurde und wird noch immer zu wenig getan. Im Gegenteil, er wird gegenüber anderen Verkehrsträgern nach wie vor in ungerecht- fertigter Weise vom Gesetzgeber privilegiert. Die Rede ist vom Schienenbonus. Dieses Bahnlärm- privileg geht von heute nicht mehr gültigen Annah- men aus, ignoriert die schwerwiegenden gesund- heitlichen Schäden durch Lärm und ist deshalb nicht mehr zeitgemäß. Der Schienenbonus ist angesichts der zu erwartenden hohen Belastung des Schienennetzes mit immer schnelleren, schwe- reren und zahlreicheren Güterzügen unverzüglich auszusetzen. Er hat den Bahnsektor jahrzehntelang davor bewahrt, in leises rollendes Material inves- tieren zu müssen. Dieses Versäumnis darf nicht auf die durch den Entfall des Schienenbonus un- terstellte Erosion der Wirtschaftlichkeit von Schie- nenprojekten zurückfallen. Die Sichtweise, dass die Abschaffung des Schienenbonus Schienenpro- jekte verteuert, springt zu kurz. Werden bei der Bekämpfung des Schienenlärms nicht endlich für den Bürger merkbare Fortschritte erzielt, steht die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene durch ihre Nicht- akzeptanz zur Disposition. Nur eine leise Bahn ist auch eine wettbewerbsfähige Bahn! „Der Schienenverkehrslärm hat sich zu einem zentralen Umweltproblem entwickelt.“ „Es ist billiger, Lärm zu verhindern oder zu redu- zieren, als seine finanziellen Folgen zu tragen!“

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